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Auf Beerenjagd in Schweden's Märchenwäldern - Schweden Teil 2

  • Nadine
  • 27. Aug. 2019
  • 4 Min. Lesezeit

Unser Ziel ist der Wasserfall "Brattfallet", der sich auf unserer Route befindet. In einem Waldstück finden wir Parkplätze und die Menge an ausländischen Nummernschildern (Hauptsächlich Deutschland & Niederlanden) bestätigt uns, dass wir hier richtig sind. An dieser Stelle möchten wir uns gerne kurz an alle Deutschen Wohnmobilbesitzer, Autofahrer und sonstige Lenker von Fahrzeugen in Schweden richten: Liebe Deutsche, wir mögen euch wirklich sehr und finden es toll, dass ihr euch gerne mit uns unterhält, wir finden auch toll, dass man auf vielen Campingplätzen Deutsch sprechen kann und ihr uns eigentlich immer freundlich gesinnt seid. Euer Parkverhalten hingegen regt uns ziemlich auf. Lernt doch bitte, so zu parkieren, dass andere Leute auch noch ein Plätzchen finden und wenn ihr mit eurem 8-Meter-Mobil unterwegs seid finden wir das natürlich super, aber nehmt doch ein wenig Rücksicht auf andere Automobilisten. Wir wären euch wirklich sehr dankbar!:) Ach eins noch, ja in Schweden gilt das Allemannrecht, das bedeutet, jeder darf die Natur nutzen und sich dort aufhalten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass einem die Natur gehört, also verzichtet doch bitte beim Wildcampen auf Rollrasen, Omni-Storen und anderes Platzhirschverhalten. Auf Campingplätzen ist dafür bestimmt genug Platz vorhanden, in der Natur jedoch gehört sich das unserer Meinung nach nicht. Wir mögen euch trotzdem sehr und natürlich seid ihr nicht alle rücksichtslos:)

Ein kurzer Spaziergang durch den Wald führt uns an den eindrücklichen Brattfallet-Wasserfall.

Eine Gruppe Holländer inklusive Hund schliesst schnell zu uns auf und um ihnen ebenfalls den schönen Ausblick zu ermöglichen ziehen wir uns an eine andere Stelle zurück, was die Gruppe wohl als Aufforderung zum "sich erneut einreihen" versteht. Noch bevor wir unser Bild machen können drängen sie uns auch von diesem Plätzchen weg. Ein wenig irritiert sind wir von ihrem Schlangen-Steh-Verhalten bei dem weitläufigen Gelände ja schon, warten aber geduldig bis sie weitergezogen sind und können dann nochmals in aller Ruhe den Wasserfall bestaunen.

Wir spazieren noch ein wenig weiter durch den moosbewachsenen Wald, der direkt einem Märchen von Astrid Lindgren entsprungen sein könnte und machen uns schliesslich wieder auf die Weiterreise. Mora ist (wetterbedingt) das Ziel von Nico und Simi, wir entschliessen uns die Nacht auf dem Weg dorthin zu verbringen. Zwischendurch halten wir an einem zauberhaften kleinen Seeli, wo wir eine winzige Holz-Brücke überqueren, die garantiert nicht auf das Gewicht von unserem Hektor ausgelegt ist. Wenn man schnell fährt geht das schon, meint Kevin und tatsächlich, es geht. Der Charme von Schweden ist trotz des trüben Wetters auch hier spürbar, Seerosen, kleine Inseli und rundherum kein Mensch, nur Natur. Hier ruhen wir uns ein wenig aus, essen unseren Lunch und entscheiden uns für ein Plätzchen kurz vor Mora.


Unser Weg dorthin führt uns (wer hätte es geahnt) durch ein Stück Wald, vorbei an Seen und schliesslich über eine Art Brücke, unter der der See weiterfliesst. Der nette Guide vom Elchpark meinte ja, man könne die Tiere am besten in der Nähe von Wasser an Lichtungen entdecken und die optimale Zeit sei von 5:00 - 9:00 und von 19:00 - 22:00 (von nun an als "Elchzeit" bekannt). Unser Plätzli mit Blick auf See und Lichtung ist schnell gefunden. Es ist noch nicht ganz Elchzeit und daher unternehmen wir einen Ausflug tiefer in den Wald, wo wir unzählige Heidelbeeren und Preisselbeeren finden. Unsere Wäsche vom Vortag trocknet währenddessen im Bus.

Natürlich halten wir auch immer Ausschau nach Elchen, Bären und Wölfen, hören und sehen jedoch nichts, nicht einmal Vögel scheint es hier zu geben. Es ist schon erstaunlich, denn an jedem Plätzchen an das wir kommen sagen wir zueinander "wenn sie irgendwo zu finden sind, dann doch wohl hier", solche Plätze gibt es in Schweden jedoch unzählige und wir scheinen bisher kein Glück zu haben, die Hoffnung stirbt aber bekanntlich zuletzt! Unser Körbli ist schnell gefüllt und wir machen uns auf den Rückweg.

Zu Hektor hat sich in der Zwischenzeit ein kleiner VW-Bus gesellt und wir kommen mit dem netten Deutschen ein wenig ins Gespräch. Er kommt gerade aus Norwegen, wo die Nächte noch viel kälter seien als hier in Schweden. Seit Jahren bereist er Skandinavien und er fragt uns nach unserem nächsten Ziel, gibt uns ein paar Tipps für Südamerika und bestaunt unseren Hektor. Als es Viertel nach Elchzeit ist beobachten wir alle zusammen gespannt die Lichtung und er zeigt uns noch ein paar weitere Beeren, die man bedenkenlos essen kann. Obwohl kein Elch auftaucht (sind halt keine Schweizer Elche, die um Punkt sieben Uhr an den See spazieren) macht er uns trotzdem Hoffnungen auf Elchsichtung, denn er habe bisher auf jeder seiner Skandinavienreisen die Tiere gesehen, wir würden bestimmt auch noch welche finden. Ob er wohl Recht behält? Den selbst gepflückten Dessert verdrücken wir später gemütlich eingekuschelt im warmen Hektor, während wir eine Doku über Schweden's Tierwelt schauen (wenn wir sie schon in Echt nicht finden dann doch wenigstens auf dem Bildschirm) und natürlich alle fünf Minuten aus dem Fenster auf die Lichtung "spienzläd", aber an diesem Abend haben wir wieder kein Glück.

Ausgeschlafen und munter erwachen wir am nächsten Morgen und ich wage mich, zum ersten Mal seit Beginn unseres Abenteuers, an einen Drohnenflug. Das Ergebnis seht ihr unten und ich muss sagen, ich bin recht zufrieden, denn ich habe noch alle Finger, die Drohne hab ich nicht im See versenkt und sogar die Aufnahmen sind nicht einmal so schlecht geraten. Zugegeben, ich bin tatsächlich ein klein wenig stolz auf mich.


So langsam wird es Zeit zum Aufbrechen, zwischen Mora und Leksand werden wir unsere Freunde wiedertreffen.

 
 
 

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